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Ernährung / Yoga

Allergiesaison eröffnet!

Die Sonne scheint. Alles blüht. Das Leben wäre so schön, wenn bloß nicht… Diesen Satz wird jeder Allergiker schnell beenden können, denn die Frühblüher sind wieder da. Kaum zu glauben, aber noch vor zwei Monaten konnten Pollenallergiker (auf)atmen. Die Pollenpause ist seit ein paar Wochen um, sodass die Pollen bei 20-25% der Bevölkerung hierzulande wieder für Juckreiz, Niesattacken, rinnende Nase und tränende Augen sorgen. Dabei muss festgehalten werden, dass diese Winterpause in den letzten Jahren immer kürzer geworden ist, sodass viele Pollenallergiker gerade noch zwei Monate Ruhe im Jahr haben. Als einer der wichtigsten Gründe für die verkürzte pollenfreie Zeit wird immer der Klimawandel genannt: Die durchschnittlichen Temperaturen steigen und verstärken und verlängern die Pollensaison. Hinzu kommen noch winterresistente Pflanzen, die man irgendwann nach Europa brachte, damit es noch früher blüht als sonst. Soweit zum Thema „es grünt so grün“.

Jeder Dritte leider an einer Allergie. Jetzt handeln! © anncapictures/Pixabay

Doch es sind leider nicht nur Pollen, die uns Ärger machen können, denn man unterscheidet zwischen Kontaktallergenen (z.B. Tierhaare), Inhalationsallergenen (z.B. Pollen), Nahrungsmittelallergenen und Insektengiftallergenen. Nun gibt es genug Menschen, die trotz Allergie keine Medikamente oder homöopathische Mittel nehmen wollen, weil sie meinen, dadurch die Körperbelastung geringer zu halten. Andere bevorzugen es, keine Antihistaminika zu nehmen, um einer Abhängigkeit von diesen zu entweichen. Blöd ist leider, dass eine unbehandelte Allergie zu schwerwiegenden Folgenerkrankungen wie allergisches Asthma führen kann. Deshalb hat Allergiefrüherkennung und -behandlung oberste Priorität!

Es gibt viele Auslöser für Allergien, aber ihnen liegt genau ein Prinzip zugrunde © anncapictures/Pixabay

Ich vermute, nicht alle wissen – selbst wenn selber von Allergie(n) betroffen -, was eigentlich in unserem Körper passiert, wenn wir allergisch reagieren. Schauen wir uns doch das Wirkprinzip der Allergene im menschlichen Organismus, denn der ist derselbe, unabhängig davon, ob es Katzenhaare oder Haselpollen sind, die uns zum Weinen bringen.

Allergien sind möglicherweise Luxuskrankheiten der zivilisierten Welt.

Enno Christophers

Unter Allergenen werden grundsätzlich Proteine verstanden, mit denen wir täglich konfrontiert werden. Wenn alles gut läuft, erkennt unser Immunsystem diese Antigene, d.h. körperfremde Substanzen, als ungefährlich. Das geschieht im Normalfall, aber nicht bei einem Allergiker. Bei Allergie nämlich wird unser Immunsystem zu einem echten Sensibelchen. Es rebelliert gegen dieses spezifische Antigen, als Körperantwort werden Antikörper produziert. Diese Antikörper, die man als Immunoglobuline kennt, werden bei jedem weiteren Kontakt mit dem konkreten Allergen gemeinsam mit bestimmten Strukturen in der Haut und in den Schleimhäuten aktiviert. Bei dieser Körperreaktion werden dann im nächsten Schritt spezifische Gewebshormone freigesetzt, die zu den typischen Allergiesymptomen (allergischer Husten, Niesen, fließende Nase, Juckreiz etc.) führen.

Die Neigung, eine Allergie zu entwickeln, liegt bei Personen, deren Eltern Allergiker sind, signifikant höher © Nennieinszweidrei/Pixabay

Die schlechte Nachricht lautet, immer mehr Menschen reagieren allergisch auf immer mehr Antikörper. Eine der fundamentalen Ursachen für eine solche Sensibilisierung ist unser (zu) steriles Umfeld. Wir wachsen in einem viel zu sauberen Umfeld auf und werden so lange wie möglich von allen vorstellbaren Allergenen ferngehalten. Unser Körper hat keine Chance zu lernen, dass die meisten dieser Allergene absolut harmlos für uns sind! D.h. wenn wir im erwachsenen Alter plötzlich diesem oder jenem Allergen begegnen, sieht unser Körper direkt rot und schützt sich und uns mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.

Ein weiterer Aspekt ist unsere potentielle Offenheit, unter anderem was die Nahrung angeht. Unsere Ernährungsweise ist zum einen deutlich bunter und abwechslungsreicher geworden, zum anderen konsumieren wir im Durchschnitt viel mehr industrielle Nahrungsmittel, die mit potentiell schädlichen Subtanzen beladen sind, als noch zehn-zwanzig Jahre davor. Die immer stärker werdende Pollenbelastung habe ich bereits oben erwähnt.

Wozu ich hier das Ganze geschrieben habe? Ganz einfach. Allergie ist keine Durchgangserkrankung, sie ist ernst zu nehmen. Handeln Sie jetzt, bevor es zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen gekommen ist.

PS Wer den Auslöser kennt, kann besser und gezielter gegensteuern. Unter anderem eine passende Ernährungsumstellung sowie spezielle Atemtechniken können Abhilfe schaffen. Und das ist die gute Nachricht.