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Ernährung

Essen aus Langeweile?

Jeder kennt das und will es umso weniger zugeben. Essen aus Langeweile sucht alle heim von Hausfrauen über gestresste Manager bis hin zu den Ernährungsprofis, denn es liegt (teilweise) in unserer Natur. Wie man dem entgegenwirkt und endlich damit aufhört, ununterbrochen am Nachmittag zu naschen oder eben auch einfach die vorgenommenen Portionenmengen zu sprengen, erfahrt Ihr nun in diesem Beitrag. Ganz nebenbei versuche ich Euch meine Sicht zu präsentieren, wie man echten Hunger von Essen aus Langeweile unterscheidet.

Wie man endlich lernt, nicht mehr aus Langeweile zu essen. © Couleur/Pixabay

Ausgerechnet jetzt, in dieser Zeit, wo wir gezwungen sind, viel länger als sonst zuhause zu bleiben (hoch lebe das Homeoffice!), passiert es häufig, dass wir ununterbrochen essen, aber nicht, weil wir hungrig sind, sondern meistens aus Langeweile. Der sogenannte Hunger aus Langeweile ist eine der negativen Konsequenzen, wenn wir keinen regelgelten Arbeitsalltag mehr haben, der von Verpflichtungen und terminierten Aktivitäten geprägt ist. Dann kommt es eben vor, dass man plötzlich viel Freizeit zur Verfügung hat. Für unser Gehirn ist es in solchen Fällen am einfachsten, die Pausen irgendwie zu füllen. Zum Beispiel mit Essen (schließlich ist es ja immer griffbereit). Wie man diese schlechte Angewohnheit besiegen und sich stattdessen regelmäßig und gesund ernähren kann, das ist die Frage! Hier sind einige ausgewählte Tipps, um Essen aus Langeweile ein für alle Mal zu beseitigen.

Hör auf zu essen, wenn Du mit etwas beschäftigt bist

Einer der wohl häufigsten Fehler, den Menschen machen, ist, nicht richtig darauf zu achten, was sie essen, während sie es tun. Tatsächlich neigen Menschen oft dazu zu essen, während sie etwas anderes tun, zum Beispiel am Computer arbeiten oder sich irgendwelche Videos reinziehen oder aber auch beim Fernsehen. Dabei fällt es natürlich schwer, wenn man so eine Ablenkung hat, tatsächlich wahrzunehmen, was man isst und vor allem wie viel. Die Folge ist, dass man am Ende viel mehr gegessen hat, als es notwendig war, mehr noch, der Hunger aus Langeweile wird nach einer kurzen Weile zurückkehren. Konzentriere Dich also lieber auf Dein Essen, was gerade vor Dir steht, und behalte die Gesamtmenge im Auge, als das, was Du tagsüber alles gegessen hast.

Behalte den Überblick, wann, was und wie viel Du gegessen hast

Es ist ab und zu sehr nützlich, zu analysieren, wie viele Kalorien man im Durchschnitt verbraucht (insbesondere wenn sich der Alltag dank dem erneuten Lockdown signifikant anders gestaltet) und welche Makronährstoffe in welcher Menge in den einzelnen Mahlzeiten – inklusive Snacks – enthalten sind. Genauso wichtig ist es zu überprüfen, wie häufig man isst bzw. wie kurz die Essenspausen ausfallen. Wenn Du keine klare Vorstellung davon hast, was und wann Du essen möchtest, warum das Risiko eingehen? Konzentriere Dich für einige Tage gezielt auf Dein Essverhalten und führe probeweise ein Ernährungstagebuch. Damit gewinnst Du ein klareres Bild davon, wie es um Deine Haupt- und Zwischenmahlzeiten steht.

Kontrolle über das Essverhalten darf nicht ausarten. Dennoch ist es ab und zu nützlich, einmal genauer nachzuschauen, wie es um die einzelnen Mahlzeiten und deren Zusammensetzung steht. © Free-Photos/Pixabay
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Hunger oder doch nur Durst?

Nicht genug zu trinken ist ein echtes Problem, ebenso wie hier und da zu viele Snacks im Laufe des Tages zu sich zu nehmen. Tatsächlich wird Durst äußerst häufig mit Hunger verwechselt. Anstatt direkt zum Kühlschrank zu laufen, ist es daher ratsamer, einen Moment innezuhalten und sich zu fragen, ob man genug getrunken hat. Vielleicht ist Dir dann mit einem großen Glas Wasser bereits geholfen?

Liebes Gehirn, bitte lerne endlich den Unterschied zwischen Hunger und Langeweile. Ich werde fett!

Autor unbekannt

Ablenkung mal anders

Wenn man Stunden und Tage zu Hause vorm Computer oder Fernseher verbringt, kann dies dazu führen, dass man immer vor Langeweile hungrig ist. Das Essen wird in der Tat zur einzigen und alleinigen Ausrede, um Pausen vom Smart Working oder der üblichen Routine einzulegen. In diesem Fall wäre es besser, „beschäftigt“ zu bleiben (mir wurde schon immer beigebracht, dass Tätigkeitswechsel die beste Entspannung sei) und sich anders ablenken zu lassen. Gute Alternativen wären beispielsweise Trainieren (sagt mir nicht, Ihr habt keine 12 Minuten für ein Workout!), Spazierengehen, den Kleiderschrank – nicht den Kühlschrank! – aufräumen, Staubwischen, Bügeln etc. Es funktioniert so: Sobald die Langeweile vorbei ist, verschwindet auch der Hunger.

Essen mit Struktur

Anfangs die Mahlzeiten zu planen kann dabei helfen, den Überblick über die tägliche Kalorienaufnahme zu behalten und nicht zu oft oder aus Langeweile den Kalorienrahmen zu sprengen. Es reicht allerdings nicht, nur die Hauptmahlzeiten zu planen, es müssen auch die Snacks bedacht werden. So hat man zunächst einen genauen Fahrplan und kommt nicht in die Bredouille, weil einen die Langeweile überkommt. Kontrolle über den Hunger = Kontrolle über die Langeweile!